Erinnerung an die Reichspogromnacht 1938
In dieser Pogromnacht, die verhöhnend „Reichskristallnacht“ genannt wurde, überfielen und mißhandelten überall in Deutschland Schlägerbanden der SA und SS Jüdinnen und Juden und schreckten selbst vor Mord nicht zurück. Dem sahen große Teile der Bevölkerung tatenlos oder sogar billigend zu. Das Ergebnis der Verbrechen dieser Tage: 119 jüdische Gotteshäuser wurden angezündet, weitere 76 vollständig verwüstet, 7.500 jüdische Geschäfte geplündert und mehr als 25.000 jüdische Menschen in sogenannte Konzentrationslager gebracht. Mit der Reichspogromnacht begann die brutalste Form der Judenverfolgung, der 65 Jüdinnen und Juden aus Brühl zum Opfer fielen.
Die Leiden, die den Juden
durch dieses Verbrechen zugefügt wurden, dürfen nicht vergessen, die Erinnerung
darf nicht ausgelöscht werden.
Wir wollen mit dem Schweigegang bezeugen, dass die Erinnerung an die Opfer der NS-Terrorherrschaft auch in Brühl lebendig ist. Nicht durch Verdrängen und Vergessen, sondern nur durch Erinnerung an die Leiden aller Opfer von Terror und Gewalt sind Schritte zur Versöhnung möglich.